Auf dem Hügel angekommen geniessen wir dann die wunderschöne Aussicht über die Stadt Krakau, mit Blick auf die Weichsel. Unter den Burgmauern ist der Eingang zur Drachenhöhle zu sehen, eine typische Karsthöhle, wie sie in dieser Landschaft oft anzutreffen ist. Vor der Höhle steht eine Statue des feuerspuckenden Drachen, der an den Gründungsmythos der Stadt Krakau erinnert: Einst, vor langer Zeit, hauste der Drache in der Höhle und verängstigte die Stadt. Als Opfergabe wurden regelmässig Jungfrauen die Burgmauer hinunter geworfen und dem Drachen verfüttert, bis der mutige Ritter Krak kam und die Stadt durch eine kluge List vom Monster befreite. Daraufhin wurde Krak zum König gekrönt und die Stadt erhielt ihm zu Ehren den Namen Krakau.
Wir treten durch das Burgtor ins Innere der Festung und erhalten einen ersten Überblick über die vielen unterschiedlichen Gebäude. Gleich zu Beginn fällt uns die wunderschöne Wawelkathedrale mit ihren stil- und materialgemischten Kuppeln auf, von denen einige prunkvoll vergoldet in den Himmel ragen. Das Königsschloss samt Innenhof und seiner riesigen Anlage imponiert uns stark.
Die verschiedenen Gebäude mit ihren unterschiedlichen Stilrichtungen besichtigen wir nun eigenständig und die Klasse trennt sich. Für sehenswert halten viele die Kathedrale und der Glockenturm, denn nicht nur die Fassade der Kathedrale hat eine Geschichte zu erzählen, sondern auch ihr Inneres. Zu Ehren der Nationalhelden wie Joszef Antoni Poniatowski und berühmten Dichtern der Romantik wie Juliusz Slowaki werden ihre Überreste in der Krypta aufbewahrt. In der Kathedrale werden in Königsgräbern auch viele polnische Königsfamilien bestattet. Die vielen Altäre, Verzierungen und Vergoldungen beeindruckten uns sehr.
Ein weiteres Highlight ist der Besuch des berühmten Glockenturms. Für die Erklimmung des Turmes ist es laut unserem elektronischen Tourguide von Vorteil, in guter körperlicher Verfassung zu sein, da man etwa 70 Stufen besteigen muss. Oben angekommen erwartet uns die bombastische Aussicht über Krakau. Das Wichtigste jedoch war die 11 Tonnen schwere Sigismundglocke. Die Glocke läutet nur bei seltenen Anlässen, wie beispielsweise bei Nationalfeiertagen oder der Wahl des Papstes. Hinter ihr verbirgt sich eine Sage: Wer die Glocke mit seiner rechten Hand berührt und seine linke auf sein Herz legt, dem werden die Herzenswünsche in Erfüllung gehen. Diese Chance nutzten wir natürlich und stiegen darum voller Hoffnung, dass all unsere Wünsche wahr werden, die Treppe wieder hinunter.
Nun sorglos genossen
wir in der 300 Quadratmeter grossen Parkanlage die Sonne und liessen damit den
interessanten Morgen ausklingen.
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